Für die Tage um Allerheiligen habe ich eine Übung für dich, die herausfordernd aber auch sehr lohnend sein kann:

In den nächsten Tagen – wenn du mit jemandem zusammen bist, der/die dir wichtig ist oder den/die du liebst – stell dir vor, dass dies euer letztes Treffen ist. Beobachte, was sich dadurch in deinem Umgang mit dieser Person verändert. Wird dir vielleicht bewusst, wie sehr du sie oder ihn liebst? Hast du vielleicht das Bedürfnis, es ihm/ihr zu sagen? Dann tu das bitte! Relativieren sich Konflikte oder Streitpunkte? Bist du bewusster, bei dem was du sagst und wie du es sagst? Hörst du achtsamer zu?

Kannst du dir vorstellen, ein wenig dieser Qualität in eure weitere Beziehung mitzunehmen? Im Bewusstsein, dass es eines Tages wirklich eure letzte Begegnung sein wird. Und niemand kann wissen, wann das sein wird.

Ich habe erst vor kurzem eine enge Freundin verloren. Ich kann mich noch gut an die letzte Begegnung mit ihr erinnern. Und ich bedaure, nicht voll und ganz für sie dagewesen zu sein. 

Diese Übung kann schmerzhaft sein, sei also freundlich mit dir selbst. Dieser Schmerz bedeutet einfach, dass du in Kontakt mit mit der Zartheit deines Herzens gekommen bist – dass du dich berühren lässt. Und was kannst du deinen Lieben Schöneres schenken als ein offenes Herz?

„The closed heart and the closed mind – this is the root of the suffering of all beings“ Pema Chödrön