Letze Woche war ich beim Zahnarzt. Nachdem ich auf dem Stuhl Platz genommen hatte (und meine Spritze für die Behandlung erhalten habe), ist der freundliche Doktor zum anderen Behandlungsraum gegangen. Dort war anscheinend eine umfassendere Behandlung notwendig und ich habe eineinhalb Stunden warten müssen. Abgesehen von meiner Sorge, dass die Spritze wieder nachlassen würde, bis ich dran wäre, war die Lage bequem und der Stuhl echt komfortabel – quasi eine unterstützte Shavasa, die Rückenlage im Yoga. 

 

Nach einigen Minuten habe ich mit einem Body-Scan begonnen und dann einfach nur mehr meinen gesamten Körper mit freundlichem, warmem Interesse wahrgenommen. Da es nichts zu tun gab, konnte ich mich voll und ganz auf die Übung einlassen. Bereits nach einigen Minuten waren ein Gefühl des Friedens und eine stille Freude wahrnehmbar und mir ist klar geworden, dass diese einfache Übung alle Elemente der Meditation enthält: Bewusstheit, Gegenwärtigkeit, Offenheit und Wärme.

Wenn wir üben, unserem Körper auf diese Weise zu begegnen, dann wird es uns zunehmend auch gegenüber Gefühlen, Situationen und anderen Menschen gelingen. Vielleicht ist dies also die einzige Übung, die es braucht…

Experimentiere in den nächsten Tagen immer wieder einmal mit dieser Übung. Wenn es dir schwerfällt, den Körper als Ganzes wahrzunehmen, dann beobachte einen kleineren Bereich mit freundlichem, warmem Interesse – vielleicht deine Hände oder die Füße.

Du musst dazu nicht in die Rückenlage kommen, obwohl es zu Beginn einfacher ist, wenn du eine entspannte Haltung einnimmst.

Die Spritze hat übrigens noch gewirkt, als der Zahnarzt gekommen ist. Und so bin ich nun um einen Zahn ärmer und eine wertvolle Erkenntnis reicher. ;)

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